Schönes Rätselspiel mit hässlichen Bugs
Der Name Ron Gilbert verspricht viel. Wenn dann noch Tim Schaeffer dazukommt, erwarten Spiele-Veteranen Großes - alles unter Monkey-Island-Niveau wäre eine Enttäuschung.
Doch The Cave ist, seiner entdeckerischen Thematik zum Trotz, ein Rätselspiel und kein Adventure. Natürlich bestehen auch Monkey Island & Co. aus Aneinanderreihungen von zu lösenden Aufgaben, doch die Rätsel von The Cave sind fast durchweg mechanischer Natur - Einen Hebel finden, damit ein Zahnrad bewegen, das dann einen Eimer ins Wasser lässt, um ihn mit Wasser zu füllen usw. - und mit keiner nennenswerten Geschichte verbunden.
Es gibt Andeutungen auf einen vielschichtigen Hintergrund der Figuren (und der Höhle), doch dieser erschließt sich erst nach und nach und spielt für das Spieleerlebnis keine große Rolle. Es gibt so etwas wie Kapitel, z.B. eines um eine Prinzessin, für die man ein Stück Gold aus den Fängen eines Drachen zurückholen soll, oder einen Minenarbeiter, dessen Gerätschaften man zusammensuchen muss, aber im großen und ganzen löst man die Rätsel nicht, um einen Bösewicht zu besiegen oder ein Königreich zu befreien, sondern um weiter in die Höhle vorzudringen und weitere Rätsel anzugehen.
Humorig geht es trotzdem zu, zum Teil auch makaber; langweilig wird es also nicht. Man muss nur eben seine Erwartungen anpassen.
Schade ist, dass das Spiel nicht ganz stabil läuft. Meinen in Ehren ergrauten 2006er Mac Pro (Lion) hat es in überschaubarer Spielzeit schon zwei mal abgeschossen. Im Gegensatz zu einigen anderen Spielen unterstützt The Cave auch kein Multitasking, d.h. man kann nicht einfach zum Desktop wechseln und es per Aktivitätsanzeige beenden.
So viel zum Thema Sandboxing.
The Cave ist ein atmosphärisches Rätselspiel mit hübscher Grafik, liebevollen Animationen und einer Menge gelungener Gags. Wenn die Abstürze noch behoben werden, gibt es auch einen fünften Stern.
Flexmeister about
The Cave, v1.0.0